ownCloud 7: Alle Neuerungen und Verbesserungen im Überblick
Vor wenigen Tagen ist ein Veröffentlichungs-Kandidat der ownCloud 7 Community Edition erschienen. Deswegen wird es langsam Zeit, sich die ownCloud 7 mal genauer anzusehen. Die Installation ist genau wie bei der Vorgänger-Version und an dieser Stelle hat sich nichts getan. Beziehungsweise habe ich die ownCloud 6 sowieso auf meinem Linux-Server laufen und da kann man dann einfach eine neue Instanz mit ownCloud 7 zum Testen implementieren. Der RC1 ist im Download-Bereich der Projektseite zu haben.
Sharing in ownCloud 7 verbessert
Das Server-zu-Server-Sharing habe ich bereit angesprochen. Damit kannst Du einen anderen Share von einer anderen ownCloud-Instanz einbinden (Schritt für Schritt). Somit können Leute zusammen an Dokumenten arbeiten, die nicht beide ein Konto auf der gleichen ownCloud-Instanz haben. Das dürfte einige Dinge vereinfachen. Die ownCloud bekommt somit einen gewissen Charakter einer Public Cloud und dennoch bleiben die Daten unter Deiner eigenen Kontrolle. Diese Funktion muss vom Administrator allerdings freigegeben sein.
Ebenso wurde der gesamte Sharing-Code laut eigenen Angaben gründlich überarbeitet. Dateien lassen sich nun anhand von Gruppen teilen. Weiterhin gibt es auf der linken Seite nach dem anmelden einen Filter, der die mit einem geteilten Dateien anzeigt. Dafür sind die Apps dort nicht mehr zu finden. Diese sind wiederum in ein Dropdown-Menü gewandert.
Weiterhin siehst Du den Namen des Anwenders, der einen Datei mit Dir geteilt hat. Administratoren können Anwender außerdem zwingen, ein Passwort setzen zu müssen, wenn Sie ein Dokument oder einen Ordner teilen. Das gilt auch für das Ablaufdatum.
Menü und Aufbau der ownCloud 7
Wie schon oben im Screenshot zu sehen ist, hat man das Menü in Form eines Dropdowns implementiert. Das bringt Platz auf der linken Seite. Ruft man nun eine andere App auf, wandern bestimmte Funktionen dieser App in die linke Seite. Somit ist die Sache übersichtlicher und man findet sich einfacher zurecht, wie man hier am Beispiel des Kalenders sieht. ownCloud 7 ist oben und 6 unten.
Durch das neue Design ist der Zugriff mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets auf die ownCloud 7 einfacher. So sieht die Oberfläche zum Beispiel auf einem HTC Desire S aus.
Dokumente bearbeiten
Mit der ownCloud kann man bekanntlich ODT-Dokumente erstellen und im Browser bearbeiten. Ab sofort kann die ownCloud nach eigenen Angaben Word-Dokumente konvertieren und diese somit im Online-Editor einladen, verändern und wieder schließen. Das Word-Dokument soll sich dann automatisch wieder in ein solches zurück wandeln. Bei mir funktioniert das allerdings nicht. Weder eine doc- noch eine docx-Datei lässt sich öffnen. Ich bekomme immer die gleiche Fehlermeldung:
Fehler beim Laden dieses Dokumentes. Bitte prüfe ob diese Datei mit einem externen ODT-Editor geöffnet werden kann. Dies könnte auch bedeuten, das die Datei nicht mehr geteilt wird oder kürzlich gelöscht wurde.
Benachrichtigungen
In den persönlichen Einstellungen kann Du bestimmen, ob Dich die ownCloud 7 bei bestimmten Vorgängen benachrichtigen soll. Das geht, wenn
- Eine Datei oder Ordner wurde geteilt
- Eine neue Datei oder Ordner wurde in einem freigegebenen Ordner erstellt
- Eine neue Datei oder Ordner wurde in einem freigegebenen Ordner geändert
- Eine neue Datei oder Ordner wurde in einem freigegebenen Ordner gelöscht
Benachrichtigen kannst Du Dich stündlich, täglich oder wöchentlich lassen.
Apps oder Zusatz-Module
Was ich persönlich recht angenehm finde ist, dass man Apps oder Module für bestimmte Gruppe freigeben kann. Früher hatte man Apps für alle oder gar keinen aktiviert. Nun kann man das mithilfe von Gruppen besser kontrollieren. Gerade bei der geplanten Einführung einer neuen App ist das Gold wert, da man das entsprechende Modul erst einer Test-Gruppe vorlegen kann.
Weitere Verbesserungen für den Administrator
Es gehört eigentlich auch mit zu den Apps, aber auch wieder in den Admin-Bereich. Der Systemverwalter darf nun festlegen, welche externen Speicher Anwender in die ownCloud 7 einbinden dürfen. Möglicherweise sind Dropbox, Amazon S3 oder Google Drive, also Public Cloud-Services im Allgemeinen, unerwünscht und lediglich FTP, OpenStack, SMB / CIFS und ownCloud soll erlaubt werden.
Weiterhin kann die ownCloud nun SWIFT Objekt-Speicher als primäres Storage für Dateien verwenden. Administratoren suchen sich also aus, was ihnen am besten zusagt: Lokales Storage, Laufwerke im Netzwerk oder SWIFT Object Stores. Es gibt da noch einige weitere Verbesserungen und Änderungen, die allerdings weniger sichtbar sind. Verbesserungen bei Quota wäre ein Beispiel.
Auf jeden Fall ist der Administrator nun schon um einiges flexibler, was die Vergabe der Rechte angeht.
Sonstiges
Die Entwickler geben außerdem an, dass sich die Geschwindigkeit der ownCloud 7 wesentlich verbessert haben soll. Die Seiten laden sich schneller, da es neue statische CSS- und JavaScript-Dateien gibt. Durch die neuen Upload- und Download-Mechanismen, die parallel ablaufen können, ist ebenfalls mit mehr Performance zu rechnen. Weiterhin wurden Verbesserungen in Bezug auf die Datenbank-Zugriffe eingepflegt. Die ownCloud 7 soll weniger Ressourcen-Ansprüche an den Server haben. In einer Test-Instanz als Einzelanwender lässt sich das nun schlecht bestätigen, aber ich glaube es einfach mal … 🙂
Diese Neuerungen sind wohl wichtig, damit die ownCloud noch breitere Akzeptanz findet. Vor allen Dingen die Sache mit den Gruppen-Rechten bei den Apps und das Einbinden von externen Speichern, beziehungsweise die feineren Kontrollen. Die ownCloud will noch hoch hinaus und mit dem kürzlich geschlossenen Deal, 500.000 Anwender in Universitäten in Nordrhein Westfalen, ist ein weiterer Grundstein gelegt. Public Clouds haben seit Snowdens Enthüllungen einen extrem faden Beigeschmack. Immer mehr kommt heraus und die Bespitzelung durch die NSA scheint wirklich überhaupt keine Grenzen zu kennen. Jeder ist verdächtig. Da hilft es nur, die Daten wieder ins eigene Haus zu holen und mit einer privaten Cloud zu reagieren. Die ownCloud ist dabei noch Open-Source und Firmen können auf Wunsch den Quell-Code selbst überprüfen.
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Schöner Überblick, ich bin gespannt! Ich werde zwar noch bis zum final Release warten, aber eine Sache frage ich mich noch: Das Server-to-Server Sharing unterstützt doch hoffentlich Passwörter, oder?
Kleiner Tippfehler: Nordrehein Westfalen -> Nordrhein-Westfalen
Adblocker plus ist auf bitblokes deaktiviert, ich bekomme aber immer noch "die Warnung" AKTIVER BLOCKER. Jetzt habe ich ein ganz schlechtes Gewissen! Du Schnösel du. Ansonsten danke für die vergleichsweise klar verständlich geschriebenen Artikel !!!
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