Raspberry Pi (Raspbmc) – Video: Full HD von Samba, NFS, SD-Karte und USB-Stick

11 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Raspberry Pi video Teaser 300x275Ich hatte einen Beitrag über Raspbmc geschrieben. Darin ist unter anderem zu lesen, wie man XBMC mit Android dirigieren kann und dass sich das Raspberry Pi hervorragend als Multimedia-Gerät eignet. Ich habe eine Samba-Freigabe auf meiner ZBOX und da kommen die Videos her. Nun wurde ich in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass die Übertragung via NFS schneller als bei Samba sei und man außerdem Codecs hinzukaufen kann, um das Dekodieren von Videos zu beschleunigen.

Nun kann ich und habe auch schon Full-HD-Videos mit meiner Canon EOS 7D aufgenommen und wollte herausfinden, wie sich das Raspberry Pi mit diesen Clips so schlägt. Die Videos wurden nicht verändert und kommen direkt von der Kamera kopiert. Der verwendete Clip hat folgende Eigenschaften:

  • 55 Sekunden
  • 302,5 MByte
  • Auflösung: 1920×1080
  • Video-Codec: H264 – MPEG-4 AVC
  • 25 Frames pro Sekunde
  • Audio-Codec: PCM S16 LE, 48000 Hz, 16 Bit

Ist also schon ein recht ordentlicher Brocken und es müssen so 5,5 MByte pro Sekunde verarbeitet werden.

Full HD Clip

Full HD Clip

Ich habe folgende Szenarien ausprobiert:

Mein Bildschirm hat eine Auflösung von 1680×1050, ist also kleiner, als die Auflösung des Clips – nur nebenbei bemerkt. Hier erst mal der Videobeleg der Tests und darunter dann die Ergebnisse zum nachlesen.

1. Versuch: Full HD direkt von der SD-Karte

Das System puffert ein wenig und geht dann eigentlich nicht mehr von den 100 Prozent herunter. Der Clip spielt sich flüssig und ohne Mucken ab. Direkt über die von mir verwendete SD-Karte könnte man also direkt Full-HD-Filme ansehen. Es wäre nur etwas nervig, wenn man jedes Mal den Film auf die Karte kopieren müsste und dann Raspbmc wieder starten.

2. Versuch: Full HD vom USB-Stick

Auch das funktioniert ohne Probleme und der Puffer geht nicht unter 94 Prozent. Also auch das funktioniert ohne nennenswerte Vorkommnisse.

3. Versuch: Full HD via NFS

Hier dauert das Starten des Clips ein klein wenig länger – wie gesagt kommt der Clip nun via Ethernet von der ZBOX – NFS-Share. Hier geht der Puffer schon mal auf unter 90 Prozent, fängt sich dann aber auch wieder. Den Clip hat Raspbmc via NFS überstanden, aber das waren nur 55 Sekunden. Ob es eine komplette Filmlänge überleben würde, weiß ich nicht – das hängt sicher auch von der Qualität des Netzwerks ab. Aber im Prinzip ist NFS schnell genug.

Sieht man sich die CPU-Auslastung im Video an, ist diese allerdings ordentlich höher als in den beiden ersten Versuchen.

4. Versuch: Full HD va Samba

In diesem Szenario wird schnell klar, dass der Balken der abgelaufenen Zeit den Puffer während der 55 Sekunden einholen wird. Genau genommen ist das bei Sekunde 38 der Fall und trotz nachpuffern fängt sich das Video bis zum Ende nicht mehr. Nun könnte man die Schuld auf die ZBOX schieben – aber auf meinem Notebook kann ich den Clip ohne Probleme über den Samba-Share und VLC ansehen. Somit kann man das ausschließen.

Schlussendlich

Raspberry Pi

Raspberry Pi: Modell B

Es ist wirklich beeindruckend, was das kleine schnuckelige Pi so leisten kann. Mein NC10 ist schon ein wenig älter, aber darauf sehe ich bei Full HD nur Standbilder – geht also gar nicht. Der Flaschenhals in diesem Test ist also die Kombination von Raspberry Pi und Samba.

Das war zwar kein hochwissenschaftlicher Benchmark-Test, aber man sieht doch recht gut, was möglich ist und was nicht. Es bestätigt mich allerdings in der Meinung, dass ein Raspberry Pi eine perfekte Multimedia-Station abgibt.

P.S: Toshiba SDHC Class 10 – 8GByte kann ich nur weiterempfehlen. Ich verwende die Karte auch mit einem CF-Adapter, falls meine CF-Karten (Compact Flash) voll sind – kann damit in der Canon EOS 7D ohne Probleme sogar Full-HD-Filmen. Die Karte ist rotzeschnell.

Nette Pi-Konstellation

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11 Kommentare zu “Raspberry Pi (Raspbmc) – Video: Full HD von Samba, NFS, SD-Karte und USB-Stick”

  1. Marius says:

    Streame meine Filme via FTP auf den Raspberry Pi. Das funktioniert bei mir auch mit 1080p Material mit recht hohen Bitraten ohne Aussetzer.

  2. Max says:

    Also ich mach es genau andersrum, der RPi ist bei mir Server, an dem meine Medienplatten per USB hängen ... gleichzeitiges Streamen 2er 1080p (mkv und ts) Filme über smb-share und nebenbei Daten von einer zweiten Platte abrufen ... Perfekt ^^
    Will den kleinen nicht missen 🙂

    • origin says:

      @max
      kannst du das etwas genauer ausführen?

      • jdo says:

        Soweit ich das verstanden habe: Max lässt auf dem Ras Pi einen SMB-Server laufen und holt sich über diese Netzwerk-Freigabe die Filme auf seine Geräte. Ich mache das mittlerweile via UPnP vom Synology auf OpenELEC, was wiederum auf dem Raspberry Pi läuft. Alle Wege führen nach Rom ... 🙂

  3. origin says:

    dann muss ich das mal probierne, wenn ich versuche über den
    raspberry mit airplay ein iphone video zu streamen dann hackt es
    ständig, und wenn man 2 1080 filme streamen kann sollte es nicht hacken,
    danke ür den link

  4. Gyges says:

    Hey,

    der Link zur SD-Karte führt (mittlerweile) zur Class 6-Version. Böse Falle!

    • jdo says:

      kann auch ein Unachtsamkeit von mir gewesen sein ... vielen Dank für den Hinweis - Link geändert!

      Witzigerweise ist die Class 10 günstiger als die Class 6 ?!

      • Gyges says:

        Witzig, Class 10 ist wirklich günstiger.
        Aber irgendwie führt mich der Link immer noch zur Class 6-Version. Biegt Amazon da irgendwas um oder so?

        • jdo says:

          Bei mir geht der Link zur Class-10-Version. Caching-Problem? Ich hab den Cache von WordPress auch mal geleert ...

          • Gyges says:

            Tja,

            irgendwie will Amazon mir lieber die Class 6-Version verkaufen.
            Firefox neugestartet (= Cache gelöscht), selbes Ergebnis.
            Alle relevanten Add-Ons deaktiviert, selbes Ergebnis.
            Chromium ausprobiert, selbes Ergebnis.
            Echt strange.