Raspberry Pi (Raspbmc) – Video: Full HD von Samba, NFS, SD-Karte und USB-Stick
Ich hatte einen Beitrag über Raspbmc geschrieben. Darin ist unter anderem zu lesen, wie man XBMC mit Android dirigieren kann und dass sich das Raspberry Pi hervorragend als Multimedia-Gerät eignet. Ich habe eine Samba-Freigabe auf meiner ZBOX und da kommen die Videos her. Nun wurde ich in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass die Übertragung via NFS schneller als bei Samba sei und man außerdem Codecs hinzukaufen kann, um das Dekodieren von Videos zu beschleunigen.
Nun kann ich und habe auch schon Full-HD-Videos mit meiner Canon EOS 7D aufgenommen und wollte herausfinden, wie sich das Raspberry Pi mit diesen Clips so schlägt. Die Videos wurden nicht verändert und kommen direkt von der Kamera kopiert. Der verwendete Clip hat folgende Eigenschaften:
- 55 Sekunden
- 302,5 MByte
- Auflösung: 1920×1080
- Video-Codec: H264 – MPEG-4 AVC
- 25 Frames pro Sekunde
- Audio-Codec: PCM S16 LE, 48000 Hz, 16 Bit
Ist also schon ein recht ordentlicher Brocken und es müssen so 5,5 MByte pro Sekunde verarbeitet werden.
Ich habe folgende Szenarien ausprobiert:
- via Samba
- via NFS
- via USB-Stick (SanDisk Cruzer Blade 8GByte USB 2.0)
- SD-Karte (Toshiba SDHC Class 10 – 8GByte), das ist auch die Karte auf der Raspbmc installiert ist.
Mein Bildschirm hat eine Auflösung von 1680×1050, ist also kleiner, als die Auflösung des Clips – nur nebenbei bemerkt. Hier erst mal der Videobeleg der Tests und darunter dann die Ergebnisse zum nachlesen.
1. Versuch: Full HD direkt von der SD-Karte
Das System puffert ein wenig und geht dann eigentlich nicht mehr von den 100 Prozent herunter. Der Clip spielt sich flüssig und ohne Mucken ab. Direkt über die von mir verwendete SD-Karte könnte man also direkt Full-HD-Filme ansehen. Es wäre nur etwas nervig, wenn man jedes Mal den Film auf die Karte kopieren müsste und dann Raspbmc wieder starten.
2. Versuch: Full HD vom USB-Stick
Auch das funktioniert ohne Probleme und der Puffer geht nicht unter 94 Prozent. Also auch das funktioniert ohne nennenswerte Vorkommnisse.
3. Versuch: Full HD via NFS
Hier dauert das Starten des Clips ein klein wenig länger – wie gesagt kommt der Clip nun via Ethernet von der ZBOX – NFS-Share. Hier geht der Puffer schon mal auf unter 90 Prozent, fängt sich dann aber auch wieder. Den Clip hat Raspbmc via NFS überstanden, aber das waren nur 55 Sekunden. Ob es eine komplette Filmlänge überleben würde, weiß ich nicht – das hängt sicher auch von der Qualität des Netzwerks ab. Aber im Prinzip ist NFS schnell genug.
Sieht man sich die CPU-Auslastung im Video an, ist diese allerdings ordentlich höher als in den beiden ersten Versuchen.
4. Versuch: Full HD va Samba
In diesem Szenario wird schnell klar, dass der Balken der abgelaufenen Zeit den Puffer während der 55 Sekunden einholen wird. Genau genommen ist das bei Sekunde 38 der Fall und trotz nachpuffern fängt sich das Video bis zum Ende nicht mehr. Nun könnte man die Schuld auf die ZBOX schieben – aber auf meinem Notebook kann ich den Clip ohne Probleme über den Samba-Share und VLC ansehen. Somit kann man das ausschließen.
Schlussendlich
Es ist wirklich beeindruckend, was das kleine schnuckelige Pi so leisten kann. Mein NC10 ist schon ein wenig älter, aber darauf sehe ich bei Full HD nur Standbilder – geht also gar nicht. Der Flaschenhals in diesem Test ist also die Kombination von Raspberry Pi und Samba.
Das war zwar kein hochwissenschaftlicher Benchmark-Test, aber man sieht doch recht gut, was möglich ist und was nicht. Es bestätigt mich allerdings in der Meinung, dass ein Raspberry Pi eine perfekte Multimedia-Station abgibt.
P.S: Toshiba SDHC Class 10 – 8GByte kann ich nur weiterempfehlen. Ich verwende die Karte auch mit einem CF-Adapter, falls meine CF-Karten (Compact Flash) voll sind – kann damit in der Canon EOS 7D ohne Probleme sogar Full-HD-Filmen. Die Karte ist rotzeschnell.
Nette Pi-Konstellation
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Streame meine Filme via FTP auf den Raspberry Pi. Das funktioniert bei mir auch mit 1080p Material mit recht hohen Bitraten ohne Aussetzer.
Ah, FTP hätte ich auch noch versuchen können - nicht drangedacht 🙂
Also ich mach es genau andersrum, der RPi ist bei mir Server, an dem meine Medienplatten per USB hängen ... gleichzeitiges Streamen 2er 1080p (mkv und ts) Filme über smb-share und nebenbei Daten von einer zweiten Platte abrufen ... Perfekt ^^
Will den kleinen nicht missen 🙂
@max
kannst du das etwas genauer ausführen?
Soweit ich das verstanden habe: Max lässt auf dem Ras Pi einen SMB-Server laufen und holt sich über diese Netzwerk-Freigabe die Filme auf seine Geräte. Ich mache das mittlerweile via UPnP vom Synology auf OpenELEC, was wiederum auf dem Raspberry Pi läuft. Alle Wege führen nach Rom ... 🙂
dann muss ich das mal probierne, wenn ich versuche über den
raspberry mit airplay ein iphone video zu streamen dann hackt es
ständig, und wenn man 2 1080 filme streamen kann sollte es nicht hacken,
danke ür den link
Hey,
der Link zur SD-Karte führt (mittlerweile) zur Class 6-Version. Böse Falle!
kann auch ein Unachtsamkeit von mir gewesen sein ... vielen Dank für den Hinweis - Link geändert!
Witzigerweise ist die Class 10 günstiger als die Class 6 ?!
Witzig, Class 10 ist wirklich günstiger.
Aber irgendwie führt mich der Link immer noch zur Class 6-Version. Biegt Amazon da irgendwas um oder so?
Bei mir geht der Link zur Class-10-Version. Caching-Problem? Ich hab den Cache von WordPress auch mal geleert ...
Tja,
irgendwie will Amazon mir lieber die Class 6-Version verkaufen.
Firefox neugestartet (= Cache gelöscht), selbes Ergebnis.
Alle relevanten Add-Ons deaktiviert, selbes Ergebnis.
Chromium ausprobiert, selbes Ergebnis.
Echt strange.